Eine Jeans im Tiefkühlfach – Wie nachhaltige Textilpflege den CO2-Abdruck reduzieren kann

Von der Nutzung fossiler Energie bei der Herstellung synthetischer Stoffe bis zur Verschmutzung von Gewässern durch giftige Farbstoffe und den weltweiten Anstieg von Deponiemüll: Die Herstellung und Entsorgung von Kleidung hat erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt. Doch hättest Du gedacht, dass Du selbst einen großen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck Deiner Kleidung hast?

Die Textilindustrie
Jeder Schritt der Textilproduktion hat Auswirkungen auf die Umwelt. Das beginnt bereits bei der Gewinnung von Rohstoff en wie Baumwolle oder synthetischen Fasern, setzt sich bei der Herstellung, dem Transport und dem Verkauf von Kleidungsstücken fort und endet mit der Entsorgung des Textils. Wie könnt Ihr also durch Eure Nutzung den ökologischen Fußabdruck beeinflussen?

Nutzungszeit und CO2-Bilanz
Ein wesentlicher Faktor, der den ökologischen Fußabdruck von Kleidungsstücken bestimmt, ist die Nutzungszeit. Je länger ein Teil getragen wird, desto geringer ist sein Einfluss auf die Umwelt. Das heißt: Eine kurze Lebensdauer von Textilien führt dazu, dass mehr Ressourcen für die Produktion von neuen Klamotten eingesetzt werden müssen. Eine Studie des Bundesumweltamtes ergab, dass die durchschnittliche Nutzungsdauer von Kleidungsstücken in Deutschland bei knapp drei Jahren liegt. Dabei kommt es aber immer auf die Art und die Nutzung an. So bleiben beanspruchte Teile wie Socken deutlich kürzer in unseren Kleiderschränken als ein dicker Strickpullover, der nur saisonal getragen wird. Jedoch könnte schon eine Verlängerung der Nutzungsdauer um nur neun Monate den CO2-Fußabdruck eines Textils um 20 bis 30 Prozent reduzieren!

Längere Nutzungszeit
Was können wir also konkret tun, um die Nutzungsdauer von Textilien zu verlängern? Zunächst sollte schon beim Kauf auf Qualität und Langlebigkeit der Klamotten geachtet werden. Hochwertige Kleidungsstücke halten in der Regel länger als billige und minderwertige Produkte. Des Weiteren können alte Kleidungsstücke häufig noch repariert, umgestaltet oder recycelt werden. Bist Du auf der Suche nach einem neuen Produkt, ist auch der Konsum von Secondhand- Ware eine Möglichkeit, die Nutzungsdauer von Textilien zu verlängern.

Pflege
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Pflege von Kleidung. Durch das richtige Waschen und Trocknen kannst Du ihre Lebensdauer verlängern und die Umweltauswirkungen minimieren. Statt Kleidung bei jeder Gelegenheit zu waschen, sollte sie nur dann gereinigt werden, wenn sie tatsächlich verschmutzt ist. Bei geringer Verunreinigung reicht das Waschen bei niedriger Temperatur vollkommen aus. Das Waschmittel sollte umweltfreundlich sein, denn dies schont die Textilien und es gelangen weniger Schadstoffe ins Abwasser. Es gibt neben den üblichen Wegen auch weniger gängige, aber deutlich schonendere Möglichkeiten der Reinigung: So können beispielsweise Jeans-Hosen einfach ins Tiefkühlfach gelegt und nach einer gewissen Zeit wieder aufgetaut werden. Danach ist die Hose genauso frisch wie nach der Wäsche. Auch das Trocknen von Kleidung an der Luft anstatt im Trockner kann sich positiv auf die Langlebigkeit der Klamotten auswirken. Zusätzlich spart es Energie und damit Ressourcen.


Info: Dieser Text ist Teil der durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung geförderten Sensibilisierungskampagne Aus den Augen, aus dem Sinn? Die Wege Deiner Altkleider.

Kommentare sind geschlossen.